Der Kindergarten stellt sich vor
Inmitten des Dorfes Ballstädt befindet sich unser Kindergarten, in einem zur ehemaligen Schule gehörenden 3-geschossigen Wohngebäude, wobei von uns das Erdgeschoss genutzt wird. Im Dachgeschoss befindet sich noch ein Lagerraum.
Unsere Kapazität beträgt 35 Kinder:
Zwergen Gruppe | Kinder im Alter von 1-3 Jahren (Gruppengröße: bis zu 13 Kinder; davon bis zu 7 Kinder mit einem Jahr) |
Strolchen Gruppe | Kinder im Alter von 3 Jahren bis zum Schuleintritt (Gruppengröße: 22 Kinder) |
Die Aufnahme von Kindern ist jeweils abhängig von der Auslastung unseres Kindergartens.
Aus den baulichen Besonderheiten ergibt sich, dass die Zwergen Gruppe über zwei zusammenhängende Gruppenräume verfügt. Die Strolche nutzen im Tagesablauf vier kleinere Gruppenräume und den großen Raum, der auch als Schlaf- und Sportraum genutzt wird. Weiterhin befinden sich im Erdgeschoss noch die sanitären Anlagen, Küche und Garderobe.
Unser Außengelände wurde mit viel Liebe und Engagement aller Beteiligten 2010 vollständig umgebaut. Unterschiedlichste Spielgeräte, Sand-und Rasenflächen, Hänge und Hügel bieten den Kindern vielfältige Spiel- und Betätigungsmöglichkeiten.
Geöffnet haben wir von 6.30- 16:30 Uhr (bei Halbtagsbetreuung von 6.30- 12.30 Uhr).
Der Kindergarten hat Sommer-und Weihnachtsschließzeiten. Sowie zu den Brückentagen im Jahr. Diese Schließzeiten werden jeweils im Vorjahr den Eltern schriftlich mitgeteilt. Während der Sommer Schließzeit steht ein Kindergarten der Gemeinde Nessetal zur Verfügung, wenn es berufstätige Eltern nicht mit ihrem Urlaub vereinbaren können.
In unserem Kindergarten werden ihre Kinder von fünf Erzieherinnen betreut. Für Ordnung und Sauberkeit sorgen zwei technische Mitarbeiter.
Mittagessen beziehen wir von der Firma Schmähling Catering aus Gotha. Für Frühstücks- und Nachmittagsverpflegung sind die Eltern zuständig. Getränke werden vom Kindergarten zur Verfügung gestellt. Dafür wird von den Eltern ein monatlicher Unkostenbeitrag von derzeit 5,00€ erhoben.
Unser Kindergarten ist ein kommunaler Kindergarten und befindet sich in Trägerschaft der Landgemeinde Mittleres Nessetal.
Wir arbeiten in unserer Einrichtung nach dem Bedürfnisorientierten (Teil offenen) Konzeptionsansatz, da dieser für unser Zusammenleben in der Gemeinschaft des Kindergartens, für unsere familienergänzende und unterstützende Funktion, unseren eigenständigen Bildungs- und Erziehungsauftrag hier im Kindergarten „Zwerge & Strolche” zutrifft und geeignet ist.
Bild vom Kind
„Die Natur will, dass Kinder; Kinder sind, bevor sie zu Erwachsenen werden.“ ( Rousseaus)
Jedes Kind zeichnet sich durch seine eigene Persönlichkeit aus (Persönlichkeit heißt Gesamtheit aller Eigenschaften wie: Lebhaftigkeit, Selbstbewusstsein, Selbstbehauptung, Selbstachtung, Neigung zu Aggressivität, Konzentrationsfähigkeit, Robustheit, Gemüt, Befindlichkeit…).
Jedes Kind ist ein Individuum- einmalig und unverwechselbar und damit ist die Entwicklung jedes Kindes ein komplexes und individuell verlaufendes Geschehen, dem ein Vergleich der Kinder untereinander nicht gerecht werden kann. Und da kein Kind dem anderen gleicht, muss es so wie es ist in die Kindergruppe integriert werden und individuell auf jedes Kind eingegangen werden.
Jedes Kind braucht sein eigenes Tempo um Entwicklungsprozesse zu vollziehen. Die Kindergartenzeit ist eine Zeit nachhaltiger und rasanter Entwicklungs- und Lernprozesse. Diese Prozesse sind nicht festlegbar auf eindeutige Alterszuweisungen. Wir wollen die Kinder befähigen anstehende Entwicklungs- und Bildungsaufgaben zu bewältigen, für jedes Kind in seiner jeweiligen Besonderheit.
Kinder haben das Bedürfnis zu anderen Personen eine Beziehung aufzubauen, mit ihnen in Kommunikation zu treten. Sie sind sozialisationsbedürftig, aber- das ist auch ihre Stärke- sozialisationsfähig. Sie brauchen sichere Bindungen um Fähigkeiten zu entwickeln, Halt, Sicherheit und Grenzen in denen es sich orientieren kann. Sie bedürfen menschlicher Zuwendung, zunächst durch die Eltern, mit zunehmendem Alter zunehmendaber auch in einer Gruppe von Gleichaltrigen. Kinder brauchen andere Kinder. Sie bedürfen der sozialen Einbindung in eine stabile und überschaubare Gruppe.
Kinder verfügen über vielfältige Kompetenzen. Sie bringen notwendige Neugier und Experimentierfreude mit, um sich die Welt in einem aktiven Prozess zu erschließen. Das Kind lebt in einer- unserer Gesellschaft. Wir wollen es befähigen sich in ihr zurechtzufinden und seine Art der Welt- und Wirklichkeitserfassung mit den gesellschaftlichen Anforderungen in Einklang zu bringen. Neugierig und erforschend erschließt sich das Kind die Welt, setzt sich mit ihr auseinander, erfährt und begreift das Geschehen um sich herum.
Die Kinder gestalten ihre Bildungsprozesse aktiv mit sind aktive Ko- Konstrukteure ihres Wissens. Die Bildung soll vom Kind aus ein aktives Geschehen sein. Ein Wechselprozess zwischen Individualität und Sozialität, ein offener und unabschließbarer Prozess im anregungsreichen und alle Sinne betreffendem Kindergartenalltag.
Aber wichtig ist auch: Bildungsprozesse sollten nicht allein gesellschaftlichen Erfordernissen untergeordnet sein. Denn wichtig ist nicht das Ergebnis- sondern der Weg dorthin.
Und das was ein Kind braucht, darauf hat es ein Recht:
- Kinder bedürfen der menschlichen Zuwendung
- Kinder bedürfen der sozialen Einbindung
- Kinder bedürfen in angemessener Weise der anregenden Bildung durch Sachgegenstände ind Themen
- Jedes Kind braucht der orientierenden Führung und Erziehung damit sich sein Gewissen bilden kann, es zur Selbständigkeit gelangt, sich werte bilden (geistige, sittliche und religiöse)
- Kinder haben das Bedürfnis nach Anerkennung und zwar ihrer selbst und ihrer Leistungen
- Kinder müssen „etwas bewegen können“, sie müssen in einem gewissen Rahmen Einfluss haben und Dinge in ihrem Sinne gestalten können
- Kinder brauchen Raum und Zeit
- Kinder brauchen Essen, Trinken, Wärme und gute Luft
„Jedes Kind ist so viel Person wie ein Erwachsener- nur in einem anderen Lebenszeitraum.“
Das einzelne Kind
Jedes Kind hat sein persönliches Alter, sein Geschlecht.
Es kommt aus seiner jeweiligen Familie, mit seinen Eltern, Großeltern, Geschwistern, aus seinem sozialen Milieu. Das Kind gehört seinem Land, seiner Region, seinem Ort an. Es verfügt über seine Gesundheit, Behinderung, Begabung, seinen Entwicklungsstand. Das Kind hat seine Entwicklung in der Sprache, der Motorik, der Leistungsmotivation…
Jedes Kind ist und bleibt einmalig
Pädagogischer Ansatz – “Bedürfnisorientiert”
„Erleben des Lebens“
Lebensbezogen heißt, dass das Leben und das Lernen der Kinder- in der Gemeinschaft mit den Erzieherinnen- im Vordergrund stehen. Das Kind wird von uns ernst genommen als Person, mit seinen Bedürfnissen nach Zuwendung und Bindung, sozialer Einbindung in seine Kindergruppe, nach Anerkennung, Bewegung, Erziehung, Bildung und Betreuung.
Die zentrale Methode des lebensbezogenen Ansatzes ist das Erleben.
Für uns:
- Das Erleben des Zusammenlebens in unserer dörflichen Gemeinschaft
- Das Erleben der Natur, unserer Umgebung, des Dorfes, der Menschen, die wir kennen, der Tiere, die wir besuchen, anfassen, aufwachsen, aber auch sterben sehen
- Das „selber tun“- singen, pflanzen, ernten, sehen, spüren, beobachten, ausprobieren, …
Unser „lebensbezogener“ Kindergarten soll eine Stätte wertvollen Lebens für die Kinder sein. Hier kann alles geteilt und mitgeteilt werden.
- Freude und Leid
- Glück und Trauer
- Gesundheit und Krankheit
- Die Sonnen- und Schattenseiten kindlichen Lebens
Unser Kindergarten soll ein „Haus voller Leben“ sein, aber kein „Tobe“- Kindergarten. Es geht um das erfreuliche, natürliche, kultivierte und gemeinschaftliche sinnvolle Leben. Das Leben und Lernen orientiert sich dabei an Werten und Zielen. Wichtig ist dabei das persönliche Leben der Kinder zu beachten, Familienformen, und –Hintergründe, gesellschaftliche Zustände usw.
„Die Gesellschaft mag etwa bestehende Werte noch so sehr vernachlässigen, z.B. Treue und Zuverlässigkeit. Sie behalten dennoch ihre Gültigkeit.“ (Norbert Huppertz)
Gelingendes Leben für alle und alles. Alle Menschen dieser Erde haben die gleichen Rechte und Ansprüche, kein Rassismus, keine Fremdenfeindlichkeit, Achtung gegenüber dem Anderen, anderen Lebewesen, gesellschaftlichen Werten. Die Kinder sollen bei uns in der Gegenwart leben und für die Zukunft. Wir sind kein „verschulter“ Kindergarten, aber eine direkt davorliegende Bildungseinrichtung. Schulvorbereitung mit unserem eigenen Profil und unserer eigenen Identität- bedingt durch unsere ausgewählten Inhalte, Methoden, Erzieherinnen, Räumlichkeiten und Umgebung und eine entspannte, integrative Beziehung zur Schule.
„Wo Kinder leben, lernen und sich bilden- da tun sie es ganz erlebend.“
Nutzen wollen wir auch die vielen Traditionen, die sich bei uns entwickelt haben, dass Leben auch als Vergangenheit schätzen (Feste und Feiern, Jubiläen, Kulturgüter…).
Ursprüngliches Erleben hat stets den Vorrang vor mediatisierten Informationen aus zweiter Hand für das Kind. Die Erzieherin ist (in möglichst harmonischer Zusammenarbeit mit den Eltern) seine verantwortliche Begleiterin- professionell und autorisiert, dem Kind zugewandt. Wir wollen eine entspannte sowie anregende Umgebung für unsere Kinder schaffen. „Kinder sollen sich im Kindergarten wohlfühlen und dort gerne hingehen. Verantwortungsbewusst und modern denkend bemühen wir Erzieherinnen uns um:
- Eine gute Betreuung und Versorgung der Kinder
- Eine kindorientierte Bildung durch Erlebnisse
- Eine kindgerechte Bildung durch pädagogisch- partnerschaftliche Begleitung
Nur wenn Kinder gut versorgt sind, kann auch Bildung und Erziehung gelingen.“
Tagesablauf
Der Tagesablauf in unserer Einrichtung ist in zwei verschiedenen Gruppen unterschiedlich geregelt. Er soll dem Alter und dem Entwicklungsstand der Kinder in den einzelnen Gruppen entsprechen und gerecht werden.
Feste Zeiten sollen den Kindern Sicherheit und Orientierung geben und helfen, dass die Kinder ihren Tagesablauf mit größtmöglicher Selbständigkeit, immer dem Alter entsprechend, mitgestalten können.
Unser Tagesablauf
Zeit | Zwerge | Strolche |
6:30 | Frühdienst/ gemeinsames Freispiel aller Kinder | Frühdienst/ gemeinsames Freispiel aller Kinder |
8:00 | Guten- Morgen- Kreis aller Kinder | Guten- Morgen- Kreis aller Kinder |
8:20 – 09:00 | Frühstück | Frühstück |
9:00 | Freispiel | Freispiel |
ab 9:30 | Angebote/ Freispiel | Angebote/ Freispiel |
ab 10:00 | Aufenthalt im Freien/ Spaziergang/ Freispiel | Aufenthalt im Freien/ Spaziergang/ Freispiel |
11:00 | Mittagessen | |
11:20 | Mittagessen | |
12:00 | Vorbereitung zum Mittagsschlaf/ Gute-Nacht-Geschichte/ Mittagsschlaf | Vorbereitung zum Mittagsschlaf/ Gute-Nacht-Geschichte/ Mittagsschlaf |
ab 14:00 | Aufstehen ab 14:30/ Kaffee trinke/Freispiel Abholen der Kinder | Aufstehen/ Kaffee trinken/ Freispiel Abholen der Kinder |
Dies ist kein starrer Tagesablauf. Finden besondere Aktivitäten statt, ändert sich der zeitliche Rahmen. Dies wird den Eltern rechtzeitig mitgeteilt.
Eingewöhnung
Eine behutsame und individuelle Eingewöhnung ist uns sehr wichtig, um dem Kind einen guten Start in unseren Kindergarten zu ermöglichen.
Einleitung
Vor Aufnahme des Kindes wird ein Aufnahmegespräch mit den Erziehungsberechtigten und der Gruppenerzieherin der „Zwerge“ geführt. Im Aufnahmegespräch werden wichtige Daten über das Kind und dessen Familie erfasst. Die Erzieherin erklärt den Erziehungsberechtigten die Vorgehensweise bei der Eingewöhnung ihres Kindes, zeigt die Räumlichkeiten und zeigt auf, was für die Aufnahme benötigt wird.
Dies sind:
- Ärztliches Gesundheitsattest
- Aktueller Impfstatus
- Wechselsachen und –schuhe, bei Bedarf Windeln, Feuchttücher, Creme, Sonnencreme
- Allgemeines Aufnahmeformular mit den Vermerken Halbtags- oder Ganztagsaufenthalt
- Karteikarte mit Aufzählung der abholberechtigten Personen und dazugehörige Telefonnummern
- Angaben zu körperlichen Besonderheiten (Behinderungen, Unverträglichkeiten, Eigenheiten usw.)
- Vertrag Essenanbieter
- Einwilligungserklärung für zahnärztliche Vorsorgeuntersuchung und das Zähneputzen mit Elmex (wenn Sie dem zustimmen)
- Generelle Erlaubniserteilungen (betr. Fahrten, Fotografieren und Veröffentlichungen, Baden)
Es ist grundsätzlich zu beachten, dass die Eingewöhnung individuell dem Kind angepasst werden muss. Vom ersten Tag, an dem das Kind mit dem Erziehungsberechtigten den Kindergarten besucht, hat die Erzieherin die Aufgabe, das Verhalten des Kindes zu beobachten und Schlussfolgerungen für die Länge der Eingewöhnung zu ziehen.
Grundsätzlich sollte ein Kind während der Eingewöhnung nur stundenweise besuchen. Es ist sinnvoll die Aufenthaltsdauer langsam zu steigern.
Für ein Kind ist es eine große Herausforderung, sich an eine neue Umgebung anzupassen und eine neue Beziehung zu einer fremden Person aufzubauen. Dabei benötigen sie Hilfe und Unterstützung ihrer Bezugspersonen.